Bildung in der frühen Kindheit – Eine Diskussion in der Sackgasse!?
Frau Prof. Anke König sprach über die Kindertageseinrichtung als Bildungsort und über die Pluralisierung der frühpädagogischen Ausbildungslandschaft und ihre Bedeutung für das Arbeitsfeld. Für eine expandierende Kindertagesbetreuung mit guter pädagogischer Qualität braucht es möglichst viele gut qualifizierte Fachkräfte, so könnte man das Fazit des Vortrages zusammenfassen. WiFF-Leiterin Professorin Dr. Anke König zeigte anhand von Zahlen aus dem Fachkräftebarometer Frühe Bildung die Dynamik im Arbeitsfeld Kita und im frühpädagogischen Ausbildungssystem auf: Seit 1990 steigt die Anzahl der Beschäftigten kontinuierlich, vor allem in den westlichen Bundesländern. Die meisten Nachwuchskräfte werden an Fachschulen für Sozialpädagogik ausgebildet, derzeit sind es rund 36.000 und damit circa 72% mehr als 2007/08. Sie dominieren in allen Bundesländern das Arbeitsfeld.
Es gibt aber auch regionale Unterschiede: Während die Kinderpflegeausbildung in den meisten Ländern zugunsten der Sozialassistenzausbildung an Bedeutung verliert, wird sie zum Beispiel in Baden-Württemberg und im Saarland ausgebaut, so Frau König. Der Anteil an akademisch Ausgebildeten im Arbeitsfeld Kita ist nach wie vor gering, anders als in anderen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe, wie zum Beispiel der Heimerziehung. Anke König kritisierte, dass in der Frühen Bildung nur horizontale Bildungsmobilität möglich sei und es kaum Aufstiegschancen im Arbeitsfeld Kita gebe. Durchlässigkeit zwischen Bildungswegen dürfe zudem nicht nur zwischen Fach- und Hochschule diskutiert, sondern müsse auf das gesamte Ausbildungssystem ausgeweitet werden.
Sitzung der Vorstände der Fachschulverbände in Fulda, am 23.01.2016
Prof. Dr. Anke König, DJI, München