Wenn jemand eine Reise tut, So kann er was verzählen.
D’rum nehm ich meinen Stock und Hut und tät das Reisen wählen.“

Sicher war das Reisen zur Lebenszeit von Matthias Claudius (1740-1815) noch eine ganz andere, weitaus beschwerlichere Angelegenheit.

Heute, im globalen Dorf Welt, sieht die Sache anders aus, und so erwartete die EFS Osnabrück das Kollegium der Ev. Fachschule „Alten Eichen“ aus Hamburg.

Dieses Treffen wurde bereits 2015 innerhalb einer BeA-Fachtagung vorausgedacht. Nach einem Jahr konnte es endlich umgesetzt werden.

So nahmen einige KollegInnen aus Hamburg ihren „Stock und Hut“ und machten sich auf den Weg, um einen Tag in Osnabrück zu verbringen. Neben der morgendlichen Besichtigung der Osnabrücker Altstadt sollten vor allem die Ev. Fachschulen Osnabrück besucht werden.

Der Nachmittag war dann hauptsächlich dem offenen Austausch gewidmet. Dazu wurde ein umfangreiches Programm vorbereitet, das in der Durchführung viel Raum für Begegnung und des beiderseitigen Kennenlernens beinhaltete.

Nachdem die Hamburger Gruppe mit ihrem Schulleiter Frank Nelamischkies von seiner Osnabrücker Kollegin Ulrike Kläfker begrüßt wurde, begann eine Schulführung in drei Kleingruppen, um die unterschiedlichen Bereiche der Abendklassen (Teilzeitausbildung), der Vollzeitausbildungen und der praktischen Ausbildung (Praxisamt) vorzustellen. Judith Beyer, Tanja Krone-Strube und Verena Jannaber waren hier die fundiert antwortenden Gruppenbetreuenden, die auch zu mehreren Stationen hinleiteten, in denen die speziellen Lernbereiche der Schulen vorgestellt wurden.

Herr Dietmar König stellte im Studiercafe das Konzept dieser Einrichtung vor und brachte didaktische Überlegungen zum Thema Bauen und Konstruieren ein. Anschließend begleitete er die Gruppen in die Fahrradwerkstatt, um den Wert dieses Unterrichts (Bereich Technik) für die Arbeit der ErzieherInnen in Einrichtungen der Jugendhilfe zu verdeutlichen.

Im Werkraum stand Frau Sabine Schwichtenberg als Ansprechpartnerin für den Bereich Kunst/Werken zur Verfügung und berichtete über das SchülerInnen-Projekt „Ein Licht für die Tafel“, das seit Jahren die Osnabrücker Kindertafel unterstützt.

Dr. Katrin Reichert hatte im Experimentierraum optische Versuche aufgebaut und zeigte die Materialsammlung, um einen Einblick in den naturwissenschaftlichen Unterricht an den Fachschulen zu geben.

Im Hauptgebäude stellte Frau Bettina Ley die Bereiche Schülerseelsorge, „atempause“ (Andachtsimpuls) und Religion vor und zeigte in diesem Zusammenhang den Religions- und Meditationsraum.

Nicht zuletzt konnte Einblick in das Improprojekt durch Frau Friederike Niederdalhof mit Unterstützung einer Schülerin und in die Bandarbeit durch Herrn Eckhard Heggemann gewährt werden. Die Schulbibliothek wurde den Gruppen von Frau Monika Stiehl vorgestellt.


Mit viel Input, neuen Ideen, netten Gesprächen und der daraus entstandenen guten Laune vertiefte sich der Austausch über die Arbeit innerhalb beider Fachschulen in der abschließenden Kaffeerunde, die von Herrn Jörg Spaude, einigen Schülerinnen musikalisch untermalt wurde:

 

Es lässt sich also noch immer viel erleben, „wenn man eine Reise tut“, wie uns schon Matthias Claudius zu erzählen wusste. In diesem Sinne gingen alle mit guter Laune und mit vielen gegenseitigen Anregungen für die pädagogische Arbeit aus diesem Treffen und es wird gewiss nicht das letzte kollegiale Treffen der zwei Schulen gewesen sein.

Fotos: Dietmar König