Eine ganz besondere Art der Kooperation fand in diesem Schuljahr bereits zum 4. Mal statt: Gemeinsames Theaterspielen von Studierenden der Heilpädagogik und der IAW – das ist die Impro-Aktiv-Werkstatt der Ledder Werkstätten, einer diakonischen Einrichtung des Kirchenkreises Tecklenburg.
Was ist das Besondere daran?
Die „Profis“ von der IAW spielen bereits seit mehr als 12 Jahren Improvisationstheater. Gegründet wurde die Gruppe während einer Kulturwoche der Ledder Werkstätten, und weil das Projekt in der Kulturwoche so erfolgreich gelaufen ist, wurde daraus ein „Dauerprojekt“, bei dem mehrere Mitspielende bereits von Anfang an dabei sind.
Unter der Leitung von Christian Flechsig und Verena Jannaber und mit der musikalischen Begleitung von Sabine Weymann hat die IAW bereits viele Proben und erfolgreiche Auftritte absolviert. Zum festen Kern der Gruppe gehören ca. 12 Menschen mit Behinderungen, die viel Talent zum Improvisieren besitzen.
Dabei sind die Herausforderungen auf der Bühne gewaltig, denn es wird bei dieser Theaterform, wie der Name schon sagt, frei improvisiert. Besondere Kompetenzen benötigen die Mitspielenden in den Bereichen Mut, Kommunikation, Kreativität und im berühmten „positiv annehmen“, was für manche schon zu einem Lebensmotto geworden ist. Dabei geht es darum, die Ideen der Mitspielenden spontan aufzugreifen und sich auf gemeinsame Improvisationen einzulassen.
Und so konnte der aktuelle Ausbildungsgang HPTZ 2 von den Kenntnissen der IAW profitieren – die Mitglieder der IAW fungierten im Projekt als Lehrende und nahmen die Heilpädagogik-Studierenden mit in die Impro-Welt.
Das Projekt fand im Herbst 2016 an drei Samstagen statt, wobei abwechselnd im Kulturhaus der Ledder Werkstätten in Lengerich-Settel und in der Aula der EFS geprobt wurde. Krönender Abschluss der gemeinsamen Proben war dann ein erfolgreicher Auftritt in den Ev. Fachschulen am 20. November 2016. Mehr als 140 Zuschauende hatten viel Vergnügen beim Hereinrufen von Vorgaben und bei der Herausforderung der Schauspielenden, die ihre Aufgaben sehr gut lösten und viel Bühnenpräsenz und positiv annehmendes Improvisationstalent zeigten. Die Routine der IAW half dabei den Studierenden über manche Nervosität hinweg.
Zu den kommenden Tagen der Begegnung in Ledde wird es am 11. Juni 2017 ein kleines Revival dieses Projektes geben, denn es steht ein weiterer Improauftritt an, zu dem herzlich eingeladen wird.
Insgesamt:
Inklusives Theater in perfekter Form – es wird sicherlich auch eine Neuauflage im Herbst 2017 mit der nächsten Klasse der HP TZ geben.
Text und Fotos: Friederike Niederdalhoff, Januar 2017