Was zeichnet uns aus, wo sind unsere Stärken?
Was schätzen wir hier an der Fachschule?
Was wollen wir erhalten, was ist unser Profil?
Was wollen wir pflegen und was soll verbessert werden?

Mit diesen Fragen beschäftigten wir uns auf unserem Weg zu einem Leitbild, in dem wir das festhalten, was uns für die Schule und die Ausbildung wichtig ist. Die Meinung der Studierenden wurde über einen Fragebogen eingeholt, bei dem es um ihre Sicht auf das schulische Miteinander, um die Atmosphäre in der Schule sowie um die Lernbedingungen ging. Die nicht-pädagogische Mitarbeiterschaft gab ihre Erfahrungen zur Fachschule in Form von Interviews weiter. Das Kollegium nahm sich für diesen ersten Schritt Zeit, um nicht nur einen positiven Ausgangspunkt für die Formulierung von Schwerpunkten zu finden, sondern auch, um Visionen für ein gutes, inspirierendes Leben und Arbeiten an der Fachschule zu entwickeln.

Unsere Vision für die Fachschule
Im weiteren Arbeiten an unserem Leitbild kristallisierten sich einzelne Qualitätsbereiche heraus, etwa „Menschenbild und Werte“, „Professionalität und Fachlichkeit“ oder „Schule als Ort der Begegnung“. Alle Bereiche sollten in einem nächsten Schritt ergänzt und differenziert werden. Unterschiedliche Standpunkte und Haltungen der beteiligten Kolleginnen und Kollegen wurden dabei deutlich und forderten immer wieder dazu auf, sich darüber auszutauschen, was unser Ziel, unsere Vision für
die Fachschule ist.

Auseinandersetzung und Selbstvergewisserung
Auch dies gehört zur konstruktiven, kollegialen Zusammenarbeit: unterschiedliche Meinungen und Ansichten darzulegen, sie zu begründen und sie auf eine für alle sinnvolle, passende Weise zusammenzubringen. Ein Prozess, der manches Mal ganz leicht und organisch verläuft und um den an anderer Stelle regelrecht gerungen werden muss. Während dieser Phase wurde aber vor allem klar, dass der Prozess der Auseinandersetzung und Selbstvergewisserung der bedeutsamere Part der Arbeit am Leitbild war. Alle Beteiligten erhielten so ein Gefühl dafür, welche Themenbereiche im Schulleben ihnen wichtig sind und wofür es sich einzusetzen lohnt.

Präsentation in der Schulgemeinde
Zum Ende des Schuljahres waren wir soweit, dass Leitsätze formuliert werden konnten. Das gedruckte Leitbild wurde bei einem kleinen feierlichen Akt in der Kollegiumskonferenz verabschiedet und die fertige Broschüre in der Schulgemeinde allen Studierenden vorgestellt.

Konkretisierung
Jetzt geht es weiter mit der Konkretisierung der einzelnen Leitsätze, die ja bewusst sehr allgemein formuliert wurden. Um sie mit Leben zu füllen, wurden im Kollegium bereits einzelne Leitsätze je nach Interesse und Kapazität herausgegriffen und überlegt, was sie für unseren Schulalltag bedeuten. Ende letzten Jahres wurden dazu schon erste Schritte eingeleitet. Es fand sich beispielsweise ein Team, das das Stille Zimmer neu gestalten will, ein YouTube-Kanal mit Lernfilmen soll aufgebaut und das Konferenzzimmer ansprechender gestaltet werden.

Die Studierenden sollen zu Wort kommen
In einem nächsten Schritt sollen nun die Studierenden zu Wort kommen. Zwei Termine mit der Schulgemeinde sind als Forum für die Auseinandersetzung mit ihren Wünschen und Visionen geplant und dienen als Auftakt für weiteres gemeinsames Ent­wickeln und Umsetzen von ihren Vorschlägen. Diesen Weg werden wir auch in Zukunft fortsetzen, damit sich das Leitbild zu einem lebendigen Bestandteil unserer Schulkultur weiterentwickelt.

Heike Kistner und Annemarie Steiner, Dozentinnen

Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik Stuttgart-Botnang
www.fachschule-stuttgart.de