Theaterprojekt an der Evangelischen Fachschule begeistert Grundschulkinder

Was macht man eigentlich, wenn man den Text vergessen hat? Wie klingt das Geräusch von flatternden Täubchen? Wie oft muss ich mich im Stück umziehen?  Welche Musik nehmen wir? Welche Stichworte helfen uns in der Verständigung? Es waren viele Fragen, die den Schülerinnen und Schülern zu Beginn des Theaterprojektes durch den Kopf gingen und die die Lehrerinnen Frau Salzer und Frau Kwaschik im Rahmen der Projekteröffnung selbst gekonnt vorspielten.

Dass an der Evangelischen Fachschule eine sehr praxisorientierte Berufsausbildung stattfindet, erleben die jungen Frauen und Männer, die Sozialassistenten bzw. Erzieher werden wollen, an ganz unterschiedlichen Aspekten. In diesem Fall ist es das szenische Spiel, das einerseits Teil der Ausbildung andererseits gerade im Advent eine Anforderung im beruflichen Alltag ist. So können sich die Schülerinnen und Schüler der Fachschule im Rahmen des Wahlpflichtunterrichtes für „Theaterpädagogik“ entscheiden. Unter Leitung der Theaterpädagogin Ute Kwaschik lernen die Auszubildenden verschiedene Übungen und Spiele kennen, die auf das Theaterspielen vorbereiten. Sie üben, mit der Stimme gestaltend zu sprechen und eben eine Textgrundlage in ein darstellendes Spiel zu verwandeln. In der vergangenen Woche hatten die Klassen SP 17a und SP 17b Zeit, sich ganz auf das Inszenieren und Spielen zu konzentrieren. Im späteren Berufsalltag wird ihnen diese Selbsterfahrung helfen, zum Beispiel Eltern im Theaterspielen anzuleiten, die dann das Weihnachtsmärchen für ihre Kindergartenkinder spielen.

Innerhalb weniger Tage fanden alle Schülerinnen und Schüler Antworten auf ihre Fragen. Denn bereits am vergangenen Freitag waren mehr als 120 Grundschulkinder der Stadt Wolmirstedt in der Fachschule zu Gast. Sie fieberten angespannt mit den Märchenhelden, wurden in das Geschehen teilweise einbezogen und antworteten begeistert. Die Kinder durften die Goldmarie anfassen und schimpften innig auf die Pechmarie. Herzhaft lachen konnten die Kinder über die zahlreichen Wiederholungen des Bruders Franz im Märchen „Die goldene Gans“, der immerzu betonte: „Hab ich ein Pech, hab ich ein Pech!“. Eine Lehrerin der Grundschule zollte den schauspielernden Schülern großes Lob, als sie im Anschluss an die Vorstellung sagte: “Das war etwas für die Seele. So schön!“ Gemeint war die Version von Frau Holle, in der auch Filzpuppen in das Spiel einbezogen wurden. Ein weiterer Höhepunkt der Schauspielkunst war das Schattenspiel, das im Märchen Aschenputtel vor allem die traurigen Szenen geschickt transportierte.

Natürlich hatten auch die Schülerinnen und Schüler der Fachschule selbst Gelegenheit, die Märchen anzuschauen. Nachdem die Grundschulkinder die Märchen gesehen hatten, gab es in der Evangelischen Fachschule eine „Gemeinsame Zeit im Advent“. Es wurden Lieder gesungen, Gedichte gesprochen, es wurde musiziert – und eben Theater gespielt.


Evangelische Fachschule für Soziale Berufe
Parkstr. 5 – 39326 Wolmirstedt – Tel. 039201 30215