Der Tag der kleinen Forscher wird alle zwei Jahre als Großveranstaltung des KJU Iserlohn, der SIHK zu Hagen und dem Friederike-Fliedner Berufskolleg des Diakonischen Werkes Iserlohn durchgeführt und findet in dieser Kooperation seit 2911 statt.
Die Freude bei den Organisatoren der Wirtschaftsjunioren KJU Iserlohn und dem Friederike- Fliedner Berufskolleg auf den diesjährigen „Tag der kleinen Forscher“ ist groß, auch wenn aufgrund der Corona-Pandemie der traditionelle Aktionstag mit ca. 800 Kindern nicht wie gewohnt im Sauerlandpark in Hemer stattfinden kann. Grund ist ein zum Mitmachen einladendes Erklär-Video, das die Verantwortlichen in Zusammenarbeit mit André Gatzke vom WDR Köln und den Studierenden des Iserlohner Friederike Fliedner Berufskollegs gedreht haben. Das Video wird allen Kitas aus Iserlohn, Hemer, Menden und Balve zur Verfügung gestellt und soll diese unterstützen, die Experimente zum diesjährigen „Tag der kleinen Forscher“ mit den Kindern vor Ort durchzuführen.
„Uns ist es sehr wichtig, dass wir auch in diesem Jahr in Zeiten der Corona-Pandemie den bundesweiten Mitmachtag der Stiftung „Haus der keinen Forscher“ für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) hier in der Region (Iserlohn und Hemer (Menden, Balve) umsetzen. Da ein Aktionstag nicht möglich war, entstand die Idee eines Youtube-Films für den „Tag der kleinen Forscher digital“, erklärt Robin Apel, Vorsitzender des KJU Iserlohn.
In diesem Jahr dreht sich bei dem Aktionstag alles um einen wichtigen und besonders bei Kindern beliebten Werkstoff: das Papier. Gefaltet, zerrissen, zusammengeknüllt – schon im jüngsten Alter sammeln Kinder Erfahrungen mit diesem Werkstoff. Später nutzen Mädchen und Jungen Papier, um darauf zu schreiben und zu zeichnen oder um daraus dekorative Objekte und raffinierte technische Konstruktionen zu gestalten. Papier bietet unzählige Möglichkeiten.
Im Rahmen ihrer Ausbildung entwickelten die Studierenden der PiA I und PiA II (1. und 2. Ausbildungsjahr) für den diesjährigen Forschertag verschiedene Experimente zum Thema Papier. Zwei davon konnten jetzt professionell verfilmt werden: ein Papierorchester und ein Insektenhotel.
Vor zwei Wochen stand dann ein gemeinsamer Drehtag der Studierenden mit André Gatzke vom WDR an. Im Film zeigen und erklären die Studierenden den Kindern zum einen, wie man ein Papierorchester, bestehend aus Kastagnetten, einer Rasseltrommel und Miniatur-Regenrohren, bauen kann. Als weiteres Experiment wählten die Studierenden die Konstruktion eines Insektenhotels aus Tetrapackungen. Der Film vermittelt, welche Schritte zum Bau des Insektenhotels nötig sind und mit welchen Naturmaterialien je Bewohnergruppe – Assel, Schmetterling oder Bienen – die „Zimmer“ gefüllt werden sollten. Die beiden Experimente lassen sich leicht umsetzen.
Zwei weitere Experimente wurden in Eigenregie der Studierenden als Trickfilme produziert und werden auch demnächst veröffentlicht.
Forschendes Lernen ist ein Basisbaustein frühkindlicher, ressourcenorientierter Bildung. Die Kinder werden angeregt, ihre Selbstbildungspotentiale zu nutzen und zu erweitern, Wege zu finden, die Welt zu entdecken und sich gemeinsam mit deren Komplexität auseinanderzusetzen.
So fördert das Forschen und Experimentieren auch das Interesse für Naturwissenschaften, Mathematik und Technik und stärkt weitere, für den Lebensweg wichtige Basiskompetenzen, wie Sprache, Sozialkompetenz, Feinmotorik, lösungsorientiertes Handeln und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Dabei kommt den pädagogischen Fach- und Lehrkräften in Kitas, OGS und Grundschulen eine besondere Rolle zu: Sie motivieren und begleiten die Kinder dabei, scheinbar Selbstverständliches kritisch zu hinterfragen, moderieren das gemeinsame Lernen der Kinder und Erwachsenen und die Suche nach den Bedeutungen ihrer Entdeckungen.
Da der „Tag der kleinen Forscher online“ nicht wie gewohnt unter aktiver Beteiligung der Kinder stattfand, entfielen in den Videos ganz bewusst die für das Forschen wichtige Forscherfragen, die direkt an die Kinder gerichtet sind oder von den Kindern selber entwickelt werden.
Dieser Teil des forschenden Lernens, die Entwicklung von Forscherfragen und die Zuschreibung der Bedeutungen, soll so aktiv in die jeweiligen Einrichtungen weitergegeben werden, so dass die Anregungen aus den Videos zu ganz individuellen Forscherfragen von Kindern und Erziehern führen.
Eine liebevoll gestaltete Materialliste mit kleinen Anregungen dazu ergänzt das Video.
Der Film und einzelne Sequenzen zu den Experimenten ist auf Youtube unter folgendem Link anzusehen: