Der Kongress „Fair von Anfang an!“ am 8. April im Hospitalhof Stuttgart beschäftigt sich mit der Frage, wie bereits im Kindergarten mit der Sensibilisierung für eine faire und nachhaltige Welt begonnen werden kann. Die Vorträge, Workshops und Blitzlichter aus der Praxis richten sich an pädagogische Fachkräfte, Auszubildende, Studierende und Lehrende in der Frühkindlichen Bildung.

STUTTGART, 29.03.2019. Bereits 2015 hat die Weltgemeinschaft unter der Federführung der Vereinten Nationen die Agenda 2030 mit 17 Weltnachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDG) beschlossen. Zum Unterziel „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE) wurde von der Bundesregierung ein nationaler Aktionsplan verabschiedet. Auch das Land Baden-Württemberg macht sich aktuell daran, eine landesweite BNE-Gesamtstrategie zu erarbeiten. Der Kongress „Fair von Anfang an!“ am 8. April im Hospitalhof Stuttgart nimmt das Thema ganz konkret für die Kindertagesstätten in den Blick. In Vorträgen und Praxis-Workshops geht es darum, wie bereits im Kindergarten mit der Sensibilisierung für eine faire und nachhaltige Welt begonnen werden kann.

Veranstaltet wird der Kongress vom Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung (ZEB) innerhalb der Evangelischen Landeskirche. „Mit dem Kongress möchten wir konkrete Vorschläge für ein klimagerechtes Handeln im Vorschulbereich erarbeiten. Die Kindertagesstätten sind ein Ort, wo Eltern, Fachkräfte und Kinder gemeinsam angesprochen werden können“, unterstreicht Ralf Häußler vom ZEB. Kooperationspartner sind unter anderem die Diözese Rottenburg-Stuttgart, die Initiative „kikuna“ aus Dornstadt, das Entwicklungspädagogische Informationszentrum (EPIZ) Reutlingen und die Außenstelle von Engagement Global, die im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Programm Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) durchführt.

Zu den Initiatoren der Tagung gehören auch die Evangelischen Fachschulen für Sozialpädagogik, die bereits während der Erzieherausbildung das Thema der globalen Gerechtigkeit in den Blick nehmen. Für Schulleiterin Birgit Deiss-Niethammer von der Evangelischen Fachschule in Stuttgart-Botnang passt das Thema zum evangelischen und friedenspädagogischen Profil der Schule. „Unsere Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich in fächerübergreifenden Projekten exemplarisch mit den Themen Klimagerechtigkeit, fairem Handel oder Kinderarbeit. Sie setzen sich dabei mit der Frage auseinander, welche Zusammenhänge zwischen dem eigenen Lebensstil und den Lebensbedingungen anderer Menschen oder Generationen bestehen. Und sie entwickeln Ideen, wie bereits in der Arbeit mit Kindern und Familien in Kindertageseinrichtungen Grundlagen gelegt werden können, verantwortlich mit Ressourcen umzugehen.“

Beim Kongress stehen zielgerichtete Fragen im Mittelpunkt: Wie können pädagogische Fachkräfte, Eltern und Träger ein Verständnis für globale Gerechtigkeit entwickeln? Welche praktischen Handlungsmöglichkeiten gibt es in der Kita? Wie wird das Thema in der Erzieherausbildung aufgegriffen? „Endlich wird diese Lücke geschlossen und Globales Lernen hält Einzug in der Beruflichen Bildung in Baden-Württemberg”, unterstreicht Gabriele Winkler, Engagement Global, „Erzieherinnen und Erzieher haben eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, zukünftige Generationen aufzuklären und gemeinsam mit den Kindern alltagsbezogene Möglichkeiten für einen fairen, nachhaltigen Lebensstil zu entwickeln.”

Eröffnet wird der Kongress „Fair von Anfang an!“ von Oberkirchenrat Norbert Lurz und Kultusstaatssekretär Volker Schebesta. Das Kultusministerium unterstützt den Kongress im Sinne der landesweiten BNE-Strategie. „Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit spielen sowohl im Bildungsplan der Schulen in Baden-Württemberg als auch im Orientierungsplan für Kindertageseinrichtungen eine große Rolle. Im Rahmen der Entwicklung zu einer nachhaltigen und gerechteren Gesellschaft ist es wichtig, Kinder und Jugendliche schon früh mit der Thematik vertraut zu machen. Damit ihnen die Bedeutung und die Ernsthaftigkeit des Themas bewusst wird, brauchen sie aber auch Vorbilder, und da sind wir alle gefordert: Erzieher, Lehrkräfte und Eltern“, so Kultusstaatssekretär Volker Schebesta.

Das Interesse am Kongress ist groß, er ist mit über 300 Anmeldungen bereits ausgebucht, eine Warteliste ist eingerichtet. Den Keynote-Vortrag zum Thema „Globales Lernen und Bildung für Nachhaltige Entwicklung in Ausbildung, Praxis und Alltag“ hält Susanne Schubert aus Bonn. Zum Programm gehören außerdem Blitzlichtrunden aus der Praxis, ein zentrales Podiumsgespräch, 13 Workshop-Angebote und ein Improtheater zum Abschluss, mit Mirjam Woggon und Jakob Nacken vom Harlekintheater Tübingen.

KONGRESS: Fair von Anfang an!
Montag, 8. April 2019, 9:30-16:30 Uhr, Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstraße 33, 
www.dimoe.de/veranstaltungen

Kontakt für inhaltliche Fragen:
Dietmar Böhm, stellv. Schulleiter Evang. Fachschule, Tel: 0711-697620, dietmar.boehm@ev-fs.de